BURKINA FASO: Der Bedarf an Aufklärung ist groß
Seit 1999 unterstützt (I)NTACT Projekte zur Überwindung der Genitalverstümmelung in Burkina Faso, seit 2007 mit Unterstützung des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
Durch die intensive Aufklärungsarbeit konnten wichtige Erfolge erzielt werden: In rund 1.700 Dörfern und Stadteilen hat die Bevölkerung erklärt, die Mädchen nunmehr unversehrt aufwachsen zu lassen.
Es gibt jedoch auch noch große Herausforderungen. Auch wenn die Genitalverstümmelung durch verschiedene Projekte und ein gesetzliches Verbot zurückgedrängt wurde, sind laut Studien immer noch mindestens 13 % der Mädchen im Alter zwischen 0 und 14 Jahren beschnitten. Insgesamt sind 76 % aller Frauen und Mädchen betroffen.
Problematisch ist: Eltern oder Beschneiderinnen, welche die Tradition nach wie vor praktizieren, reisen in benachbarte Provinzen oder in die Nachbarländer, um dort Mädchen zu beschneiden. Häufig werden Mädchen bereits im Babyalter beschnitten. So hofft man, einer Strafverfolgung zu entgehen.
Unsere Partnerorganisationen führen in den bisherigen Projektgebieten immer wieder Kontrollbesuche vor Ort durch und arbeiten in angrenzenden Gebieten weiter.
Intensive Arbeit vor Ort
Im Dezember 2019 ist mit Unterstützung des BMZ ein neues Projekt in 280 Dörfern und Stadtteilen gestartet.
Die Aktivitäten der Partnerorganisationen reichen von Filmvorführungen und größeren Aufklärungsveranstaltungen auf dem Dorfplatz über Aufklärung an Schulen und Krankenstationen mit speziellem Augenmerk auf Familien, in denen Mädchen im beschneidungsfähigen Alter aufwachsen. Die lokalen Partner arbeiten zudem intensiv mit Beschneiderinnen, traditionellen und religiösen Chefs zusammen. Betroffenen Frauen und Mädchen bietet (I)NTACT medizinische Hilfe an.
(I)NTACT arbeitet auch im Süden von Burkina Faso. Dort findet ein grenzüberschreitendes Projekt mit Partnern aus Ghana, Burkina Faso und Togo statt.