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Internationale Aktion gegen die Beschneidung von Mädchen und Frauen e.V.

BENIN: Tradition der weiblichen Genitalverstümmelung abgeschafft

In Benin hat die Hilfe von (I)NTACT den ersten großen Erfolg erzielt: Das Land hat im April 2005 die Genitalverstümmelung überwunden! Dies belegen auch internationale Studien, wie der Demographic and Health Survey. Dank der gründlichen Arbeit unserer fünf beninischen Partnerorganisationen war dieses Ergebnis möglich.

Nachhaltigkeit sichern:

Um dieses Ergebnis abzusichern und dauerhaft zu machen, wurden verschiedene Nachhaltigkeitsprojekte durchgeführt:  Mit Unterstützung des BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) beispielsweise Projekte zur Verbesserung der Ernährungssituation in Nordbenin. Dabei wurden Gemüsegärten angelegt und Aufklärungsveranstaltungen zu Gartenbau und gesunder Ernährung durchgeführt. Dies hat dazu geführt, dass gerade die Kinder deutlich besser ernährt sind. Gleichzeitig wurde kontrolliert, ob die Mädchen auch tatsächlich unversehrt aufwachsen.

In einigen Dörfern, in denen es Rückfälle von Beschneidungen gab bzw. die Gefahr, dass es zu Rückfällen kommt, wurden nochmals gezielte Aufklärungen zu Genitalverstümmelung abgehalten, teils mit Unterstützung der Polizei um die Strafbarkeit deutlich zu machen.

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Eine Krankenstation für Manougou

In Manougou, wo die sehr traditionell orientierte Ethnie der Waaba lebt, hat (I)NTACT eine Kranken- und Entbindungsstation gebaut. Mit dieser soll die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung und insbesondere der Mütter und Kinder verbessert werden. Das Gesundheitszentrum bietet aber auch Aufklärungsveranstaltungen zu verschiedenen Themen wie Mutter-Kind-Gesundheit oder gesunde Ernährung an.

Gesundheitszentrum Manougou
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Arbeit in den Grenzgebieten

Zur Absicherung der Nachhaltigkeit der Ergebnisse in Benin gehört auch die Strategie, verstärkt in den Nachbarländern Togo, Burkina Faso und Ghana aktiv zu werden und zu verhindern, dass Beniner Mädchen über die Landesgrenze gebracht und in den Nachbarländern verstümmelt werden.

Bei den Solla, einer sehr zurückgezogen lebenden Ethnie im Grenzgebiet von Togo und Benin wurden in den letzten Jahren gezielte Aufklärungsmaßnahmen durchgeführt. 2017 haben die höchsten Solla-Chefs schließlich die Genitalverstümmelung von Mädchen verboten. Seither fanden keine Mädchenbeschneidungen mehr statt.

 
Außerdem hat (I)NTACT die Solla mit dem Bau eines Brunnens (auf der togoische Seite) und Schulungen zu Hygiene und sauberem Wasser unterstützt. Diese haben bewirkt, dass die Bevölkerung einige defekte Brunnen wieder instand gesetzt und Latrinen gebaut hat. Weiterhin hat (I)NTACT die Solla-Frauen bei der Hühnerzucht und der Herstellung von Sheabutter unterstützt. Bei einem Besuch der (I)NTACT-Vorsitzenden Christa Müller vor Ort, bekräftigten die Frauen die Verbesserung ihrer Lebenssituation und bedankten sich für die Unterstützung.